Haarporosität Teil 2
Kurze Zusammenfassung zum Haar
Das Haar wird grob in drei Schichten aufgeteilt:
- Markkanal
- Faserschicht
- Schuppenschicht
Die Haarporosität bestimmt wie weit die Schuppenschicht geöffnet ist.
Die Cuticula (Schuppenschicht) besteht aus flachen übereinander greifenden Zellen. Sie schützt die Faserschicht vor Schädigungen und Feuchtigkeits- und Mineralverlust. Außerdem kann man anhand der Cuticula erkennen, welchen Gesundheitszustand das Haar hat.
Der Cortex (Faserschicht) ist der Hauptbestandteil der Haare. Er macht ca. 80% des Haares aus und besteht aus parallel verlaufenden Keratinfasern. Der Cortex speichert nicht nur die Feuchtigkeit sondern gibt auch Aufschluss über die Beschaffenheit der Haarstruktur. Die Farbe, die Dicke und die Elastizität einzelner Haare.
Die Medulla (Haarmark) ist der Kern eines Haares und übernimmt keine wichtige Rolle.
Fazit
Es ist von großem Vorteil, seine Porosität zu kennen, denn damit kann man einfach viel gezielter Ausschau nach Produkten mit den richtigen Zutaten halten und Konsistenzen besser einschätzen. Gleichzeitig geht es bei Porosität und allen Produkten, die jeweils zum Einsatz kommen, aber auch um die richtige Dosis und Anwendung. Man sagt manchmal zu voreilig „Ich kann keine Öle, Deep Conditioner oder Proteine verwenden“. Aber manchmal liegt das Problem nicht ausschließlich an der Zutat, sondern an der Dosis, Anwendung oder an der Reihenfolge. Niedrig poröses Haar benötigt in den meisten Fällen auch Conditioner und Öle, nur häufig in geringeren oder verdünnten Dosen, da das Haar einfach weniger aufnimmt und der Rest sich als Build – up ansammeln würde.
– Nicht eine Methode wird allen gerecht werden. –
Manchmal macht es Sinn, Produkte in Wasser verdünnt, vor dem Waschen oder den Conditioner vor dem Shampoo, anstatt danach zu benutzen.
No curly hair regime fits all!
Manchmal vergisst man vor lauter Regeln, seine eigenen Regeln aufzustellen. Und genau das muss man tun, wenn man seine Haare auf sich angepasst pflegen möchte, um das bestmögliche Resultat zu erreichen – dabei geht es dann viel mehr darum, den eigenen Beobachtungen zu folgen und nach Gefühl zu handeln. Wie fühlt sich dieses Produkt mit dieser Zutat und dieser Anwendung an? Liefert es mir nach der Mühe das erhoffte Ergebnis, also schöne, gesunde Wellen/Locken/Krause? Oder sollte ich nach vielen wiederholten Fehlschlägen lieber nicht an diesem Produkt festhalten, sondern mit Neuem experimentieren? Dieses Gefühl zu entwickeln ist vor allem bei der Handhabung mit Feuchtigkeit und Proteinen wichtig, sodass jeder sein persönliches Gleichgewicht dafür finden kann, denn jeder braucht beides, nur in unterschiedlicher Proportion. Sogar extrem niedrig Poröse, die empfindlich auf zu viel Proteine reagieren, kommen nicht um die gelegentliche Reiswasser Behandlung herum – auch wenn es in Ihrem Fall dann nur 1 x im Monat ist. Jedes Haar ist individuell. Folge nicht einfach Methoden, die bei anderen funktionieren, lass dich davon inspirieren und dann passe alles auf deine Bedürfnisse an – auch wenn du das 1×1 der Produktanwendung einfach ein wenig neu erfindest, sodass es zu dir passt 🙂